Derzeit steht der Holunder in voller Blüte. Ich habe die Möglichkeit ganz einfach Holunder fernab vielbefahrener Straßen zu sammeln und habe letztes Jahr auch einen kleinen Trieb als Steckling in meinem Garten angesiedelt. Bei uns sagt man Holunder ist das Apothekerkästchen der Bauern, denn es werden ihm viele gesundheitsfördernde Dinge zugeschrieben. Nebenher behaupten Volksmund und Mythen auch, dass ein Holunderstrauch böse Geister und Unglück abhalten wird…
Seit einiger Zeit mache ich jedes Jahr zur Blütezeit von Holunder nicht nur das allseits beliebte Gelee auf Basis von Apfel- oder Orangensaft davon, sondern ich setze auch Sirup für Getränke an. Je für den gewünschten Verwendungszweck einmal mit und einmal ohne Zucker.
Das Haltbarmachen ohne Zucker kann man nicht Sirup nennen und so habe ich meine Fläschchen mit Vin d‘ Fleurs de Sureau – Holunderblütenwein beschriftet. In seinem CK Thread beschreibt Hias genau wie es gemacht wird und genauso habe ich es auch übernommen.
Normalen Holunderblütensirup mache ich wie folgt und nehme wegen des Geschmacks verhältnismäßig viele Holunderblüten. Wenn man den Sirup für ein Dessert, eine Tortencreme oder ein Getränk im Mischungsverhältnis 1:7 braucht, dann wird es dadurch nicht auch gleich grenzwertig süß.
Holunderblüten Sirup mit Zucker
30 große Holunderblüten (das ist ca. ein 5 Liter Eimer voll)
1 kg Zucker
1 Liter Wasser
25 g Zitronensäure
1 Bio-Orange, in feine Scheiben geschnitten
1 Bio-Zitrone, in feine Scheiben geschnitten
Nach Belieben: 3 Nelken, 1 Zimtstange, ein paar Ingwerscheiben
Die vorsichtig ausgeschüttelten Holunderblüten gemeinsam mit Zitronen- und Orangenscheiben in ein Glas schichten. Das Wasser mit Zucker und Zitronensäure aufkochen, bis der Zucker sich aufgelöst hat und ebenfalls in das Glas gießen. Das Glas Verschließen und 3 Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen. Ab und zu umrühren.
Nun den Inhalt durch ein feinmaschiges Sieb oder ein Mulltuch absieben und noch einmal bis kurz vor dem Aufkochen, also ca. 80° C erhitzen. In vorbereitete und keimfrei gemachte Flaschen umfüllen und verschließen. Verschlossen hält sich der Sirup ca. ein Jahr wenn er kühl und dunkel gelagert wird.
Hier auf den Bildern einmal in der köstlichen Kombination mit Sekt und Erdbeeren und einmal mit Orangensaft und einem Schuss Zitronenlimonade zu sehen.
Anmerkung: Auf die gleiche Art mache ich auch Waldmeistersirup mit und Waldmeisterwein ohne Zucker. Dafür lasse ich den Waldmeister sehr gut über Nacht antrocknen und nehme auf die Menge an Läuterzucker bzw. Wein 30 große Stängel aromatischen Waldmeister aus dem Garten.
Viel Vergnügen damit!