Heute hab ich ein frisches Rotkraut im Thermomix gekocht. Das Ergebnis war eine sehr leckere von der Konsistenz her leicht cremige Beilage.
Die Rouladen habe ich im Schnellkochtopf zubereitet. Aber bevor das alles so schön und appetitlich auf dem Teller landete, hatte ich Mega-Stress! Das Fazit des Tages: eine abgebrochene Zahnecke und ein total verrußter Kochtopf. Man nennt mich seither auch “Master of Desaster”.

Was passiert ist?
Aaaaalso: an den Speckscheiben war noch der Knorpel, den wollte ich nicht in der Roulade haben, hab ihn weggeschnitten und wollte von dem  kleinen Knorpelstück (man darf ja nichts umkommen lassen) noch das letzte Fetzchen Rauchfleisch abzuzzeln. Dabei hab ich wohl mit der Zahnkante drauf gebissen und weg war sie – die Zahnecke.

Und mein total verrußter Topf? Ich wollte die Rouladen anbraten, habe den Topf auf die Platte gestellt und wollte das Butterschmalz zugeben. Dann rief mich mein Schatz, ob ich kurz mal was korrekturlesen kann. Dabei noch ein bißchen hin- und herdiskutiert, wieder ab in die Küch und stell fest, daß der Topf zu heiß geworden ist. Ich zog ihn von der Platte, wartete ein wenig und gab das Butterschmalz dazu. Ich hab wohl zu wenig gewartet, denn plötzlich fing das Zeug an zu brennen. Ich stelle den Topf auf den Fliesenboden, erstickte das Feuer mit einem Geschirrtuch und dann hab ich nur noch Qualm gesehen. Das hat gestunken wie Hölle. Bin damit rausgerannt wie ne Irre und hab ihn vor der Haustüre auf den Pflastersteinen ausrauchen lassen.
Die ehemals blitzeblanke Edelstahl-Topfwand sah aus wie ein Ofenrohr: ich sah nur noch kohlrabenschwarzen Ruß.

….und jetzt hab ich schon den ganzen Nachmittag das Lied aus meiner Kinderzeit “Bi ich net ä schöner Rußbuttenbua” im Kopf. Das mußte ich mit 9 in einem Altenheim vortragen. Mein Musikleherer begleitete mich damals mit dem Akkordeon.

Vorbereitung Rouladen:
2 Zwiebeln würfeln (eine zum Füllen, die zweite für die Sauce)

1 Möhre in Streifen schneiden
2 Essiggurken halbieren

4 Rindsrouladen ausbreiten, mit Senf bestreichen (meine Sorte: Bautzner mittelscharf) und mit Salz und Pfeffer würzen. 
Mit jeweils 2 Scheiben gerauchten Bauch (oder in Würfel geschnittenen Bauchspeck) belegen
Die
Rouladen mit den Streifen der Möhre, jeweils 1 Stück Essiggurke und je
einen EL Zwiebelwürfel belegen, aufrollen und mit jeweils 2 Rouladennadeln
fixieren.

Vorbereitung Rotkraut:
1 kleinen Kopf Rotkraut hobeln oder in sehr feine Streifen schneiden

Rotkraut:

1 kleine Zwiebel
in den Mixtopf geben und 3 Sekunden/Stufe 5 zerkleinern

30 g Butter
dazu geben und 3 1/2 Minuten/Varoma/Stufe 1 andämpfen.

1/2 Apfel in Stücken, 100 g, entkernt (ich hatte eine Sorte vom Freisinger Land)
dazu geben und 2 Sekunden/Stufe 5 zerkleinern.

2 TL Zucker
50 g Orangensaft
etwas Zitronensaft
200 g Rotwein
1/2 TL Salz
500 g Rotkraut
2 Nelken
dazu geben und 50 Minuten/100 Grad/Linkslauf Stufe 1 dünsten.
Mit einer Prise Zimt, evtl. etwas Salz und einem TL Preiselbeermarmelade abschmecken.

Rouladen im Schnellkochtopf:
2 EL Butterschmalz erhitzen, die Rouladen bei großer Hitze von allen Seiten scharf anbraten und aus dem Topf heben.
Die Zwiebelwürfel im verbliebenen Fett anrösten, etwas Mehl daüber stäuben und braun rösten.
ca. 1 EL Tomatenmark
dazu geben, kurz mitrösten und

1/2 l Kalbsfond
1 großes Glas Rotwein
1 geh. TL Senf
1 Lorbeerblatt
5 Pfefferkörner
angebratene Rouladen
dazu geben, Topf verschließen und 15 Minuten auf dem zweiten Ring weich kochen.

Ohne Schnellkochtopf 1 1/2 bis 2 Stunden zugedeckt bei 180 Grad im Backofen oder auf dem Herd.

Rouladen und Rotkraut nach Wunsch zu Salzkartoffeln, Knödel oder Spätzle servieren.