Nun ist es wieder einmal soweit, mancherorts langsamer, mancherorts schneller, aber überall zwischen dem 46. und 55. Breitengrad definitiv unaufhaltsam – die sommerliche Temperaturkurve verabschiedet sich für dieses Jahr langsam unter die 20°C Marke. Es ist an der Zeit sich gedanklich daran zu gewöhnen. Und Grund genug für eine Kulinarik-Reminiszenz an den Sommer.
Eines meiner Lieblingsgerichte in der warmen Jahreszeit ist Tabouleh. Dieser erfrischend, zitronige Salat aus den Hauptzutaten Bulgur, Petersilie, Minze und Tomaten hat seinen Ursprung im Libanon. In diesem Land war ich noch nie. Ein weisser Fleck auf meiner Reiselandkarte, der bestimmt eines Tages einen farbigen Anstrich erhalten wird. Gegessen habe ich Tabouleh aber bereits an vielen Orten dieser Welt – in Bukarest, Istanbul, Hamburg, Zürich…meistens gut und natürlich immer mit dem obligatorisch grosszügigen Anteil an frischer Petersilie.
Schnitt. Letztes Jahr während meiner Reise am Baikalsee lernte ich einen ganz kleinen Teil der russischen Küche kennen. Einfache, gehaltvolle Gerichte mit Produkten die während des kurzen aber heissen sibirischen Sommers wachsen und die über den Winter gut gelagert werden können. Auf den Grundstücken der Datschas gedeihen Kartoffeln, Rote Beete, Tomaten und vieles mehr…ein Charakteristikum ist die grosszügige Verwendung von Dill für viele Gerichte. Das Gewürz mochte ich immer schon ganz gerne, habe es aber viel zu wenig verwendet und dort im Fernen Osten wiederentdeckt. Dill passt klassicher- und bekannterweise zu Gurken, Joghurt, Fisch etc.
Dill harmoniert aber auch ausgesprochen gut mit einer Vielzahl anderer Gewürze wie z.B. Pfefferminze. Bei meiner Variante der libanesischen Tabouleh habe ich die Petersilie komplett durch Dill ersetzt. Es gibt unendlich viele Rezepte für Tabouleh wie z.B. bei Claudia oder die winterliche Variante von Petra mit Nüsslisalat die ich auch sehr lecker finde. Der Fantasie sind bei diesem Salat (fast) keine Grenzen gesetzt.
TABOULEH (Quelle: Mix aus verschiedenen Rezepten)
Zutaten für 2 Personen
- 70 g Bulgur
- ca. 10 Stengel Dill, frisch
- ca. 4 Stengel Pfefferminze, frisch
- 90 g Freiland-Gurke geschält (das war bei mir eine ganze kleinere Gurke)
- 2 EL Olivenöl
- 1 Limette
- 1/2 Zitrone
- 150 g Datteltomaten (bei mir waren es rote und gelbe gemischt)
- 2 Frühlingszwiebeln
- Bulgur nach Packungsanweisung kochen und auskühlen lassen oder einweichen und anschliessend gut ausdrücken (die beiden grossen Supermarktketten in der Schweiz haben dunklen mittlegroben Bulgur im Sortiment, der gekocht werden muss. Im türkischen Supermarkt gibt es hellen Bulgur, der nur eingeweicht wird. Ich hatte nur die erstere Variante im Haus).
- Dill und Pfefferminze fein hacken
- Gurke in kleine Würfel schneiden
- Tomaten vierteln
- Frühlingszwiebel fein schneiden
- Alle Zutaten mit dem Olivenöl und dem Limetten- und Zitronensaft vermischen
- mit Salz abschmecken
Der Salat kann sofort gegessen werden. Im Optimalfall den Salat jedoch etwas durchziehen lassen und eventuell noch mehr Olivenöl dazufügen. Ich habe auf meinen Salat noch ein paar ofengetrocknete Tomaten gegeben, das verleiht einen feinen süsslicheren Geschmack. Ich fand das passte gut zur säuerlichen Note.