Die Schweden können nicht ohne! Was sich bei uns nach Nordsee-Insel anhört, ist im ganz hohen Norden die leckerste Marmelade der Welt: {Sylt} ist in der Konsistenz ein bisschen flüssiger, als das, was wir aus deutschen Marmeladenregalen kennen – und ein bisschen süßer. In jedem schwedischen Kühlschrank stehen ein, zwei, drei {syltburkar}, große wunderhübsche Gefäße mit Deckel aus Keramik, in denen der aus Beeren hausgemachte Sylt sein Plätzchen hat. Oft findet man solche burkar auf dem {loppis}, beim schwedischen Trödler. Von den Schweden angesteckt, was das Beerenpflücken und Sylt-Kochen betrifft, habe ich euch zwei ratzfatzige und einfache Rezepte mitgebracht.
Folgendes Rezept für den superleckeren {blåbärssylt}, schwedische Blaubeer-Marmelade, kommt von Mr. Swedens Mama: Man nehme 1 Liter Blaubeeren auf 500 Gramm Gelierzucker, koche beides ein paar Minuten unter ständigem Umrühren auf und fülle es in gut gespühlte luftdicht verschlossene Gläser. Fertig!
Rezept für schwedische Marmelade aus Blaubeeren und Schwarzen Johannisbeeren
Auf dem ersten Bild ganz oben seht ihr eine „Unfall-Kreation“, die sich als superlecker entpuppte: Marmelade aus schwarzen Johannisbeeren {svart vinbärssylt}. Eigentlich wollten wir ja Saft aus den leckeren Früchtchen kochen, hatten jedoch versehentlich den Gelier- statt den normalen Zucker erwischt. Herausgekommen ist eine wahre Köstlichkeit! Man nehme 1 Liter schwarze Johannisbeeren und koche sie mit 500 Gramm Zucker und 400 Millilitern Wasser unter Rühren kurz auf. In luftdichte Gläser füllen, fertig!
Besonders die Blaubeer-Marmelade ist sehr süß. Die Schweden essen ihren Sylt vor allem zum Frühstück auf {fil och flingor}, Müsli mit Sauermilch. Ein großer Klecks darf dort nie fehlen. Durch die Sauermilch verliert sich die Süße der Marmelade etwas. Auch schwedische Waffeln, die {våfflor} verdienen mindestens einen gehäuften Esslöffel des Fruchtaufstrichs, wird doch ihr Teig schon ohne Zucker gemacht. Damit mein Sylt auf Brot nicht ganz so süß ist, kombiniere ich ihn gern mit Frischkäse, und diesen Sommer haben wir den mal selbstgemacht.
Das Rezept für den selbstgemachten Frischkäse habe ich vom Koch des Hotelrestaurants der Copperhill Mountain Lodge im schwedischen Ski-Ort Åre. Mr. Sweden und ich bekamen dort den Frischkäse als Appetizer mit ofenwarmem Baguette serviert und haben direkt nachgefragt, wie er gemacht wird. Alles ganz easypeasy, wie sich herausstellte: Man fülle Naturjoghurt (voller Fettgehalt) in einen Filter und lasse ihn über Nacht abtropfen. Am nächsten Morgen findet sich im Filter eine wunderbare Creme, die man mit Kräutern, Salz und Pfeffer nach Belieben aufpeppen kann. Muss man aber nicht. Ungewürzt ist der Käse als mildes Beiwerk zum süßen Sylt einfach göttlich.
Wie macht ihr eure Marmeladen? Und habt ihr auch schon mal Frischkäse gemacht? Ich bin gespannt auf eure Tipps. Liebe Grüße
Barbara